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Mein Auslandspraktikum in Valencia, Spanien

Autorenbild: anuschkaa1anuschkaa1


WER ? WIE ? WAS ? WO ?

Ich soll ganz alleine für drei Wochen ein Praktikum in Spanien machen?

Da bin ich sofort dabei - dachte ich mir! Von heißen Arbeitstagen, Strandpartys, Paella bis hin zu Kakerlaken und 10 Stunden am Flughafen chillen, war einfach alles dabei.


 

Sommer 2018, mir stand ein großes Fragezeichen und die pure Aufregung im Gesicht geschrieben. Ganz alleine in einem fremden Land, eine fremde Sprache und nur das Wissen, dass ich in der Verwaltung in einem Sprachkursunternehmen eingesetzt werde.


Warum überhaupt?

Neben meiner regulären Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement hat meine Berufsschule die Zusatzqualifikation "Europakauffrau" angeboten. Das heißt schön ein Jahr lang in der Abendschule Internationales im Bereich einer Kauffrau lernen. Dafür aber ein Auslandspraktikum machen dürfen. Am Ende hat man durch den theoretischen und praktischen Teil die Ausbildung zur "Europakauffrau" gleich mit in der Tasche.

Je nachdem wie der Arbeitgeber mitmacht kann man von drei Wochen bis zu einem Jahr weg bleiben. Aber welcher Arbeitgeber will dich für ein Jahr lang weiter bezahlen, während du dir ein schönes Leben auf Ibiza oder in London machst ?!

Warum also Spanien? Ganz einfach - ich wollte die Kultur fernab vom Tourismus kennenlernen, außerdem unbedingt in ein warmes Land und an den Strand. Dadurch dass ich mit Englisch überall vorankommen würde, wollte ich mich mit meiner dritten Fremdsprache Spanisch selbst herausfordern.


Erasmus +

Wer über ein Praktikum im Ausland nachgedacht hat, wird auf Erasmus gestoßen sein. Das ist eine europaweite Förderung zur finanziellen Unterstützung für Schüler/innen und Studenten, die ihre berufliche Identität im Ausland fördern oder erst erkunden wollen. Für jedes Land steht einem Praktikanten ein gewisses Budget zur Verfügung, dass nicht wie BAföG zurückgezahlt werden muss. Letztendlich entscheidet man selbst, ob man sich einen eigenen Praktikumsplatz und eine Unterkunft sucht oder eben alles über eine Agentur laufen lässt. Dadurch, dass ich gar keine Verbindung zu spanischen Unternehmen oder Maklern hatte, blieb mir nichts anderes als die Agentur. Die Fördergelder haben für die Vermittlung also nicht ausgereicht, sodass ich am Ende knapp 200€ dazu bezahlen musste. Aber das war es mir alle Male wert!



Los geht's!

Die Anreise verlief reibungslos und schnell. Meine zwei deutschen Mitbewohnerinnen haben mich sehr nett empfangen und mir direkt die wunderschöne Altstadt Valencias gezeigt. Wirklich an jeder Ecke findet man ein neues beeindruckendes Gebäude oder eine Sehenswürdigkeit.

5-Sterne All-Inclusive? - Nicht ganz. Wir waren in einer 4-Zimmer-Wohnung untergebracht, mit zwei Bädern und einem ganz eigenem Charme. Eine vollausgestattete Küche, eine Waschmaschine und WLAN, waren auch mit drin. Wir wohnten sehr zentral und haben alles zu Fuß erreichen können. Ich hatte besonders Glück und hatte den kürzesten Weg zur "Arbeit".

Trotz der wöchentlichen Reinigungskraft, die unsere Bude auf Vordermann gebracht hat, blieben Kakerlaken nicht aus. Ich glaube in Spanien sind die Viecher so "normal" wie die Silberfische in unserem Lande.




WORK WORK WORK WORK

Anfangs versuchte ich jedes spanische Wort meiner Kolleginnen zu verstehen und wollte immer genau hinhören, aber letztendlich war es einfacher nur den Sinn zu verstehen. Wenn gar nichts mehr half, gab es ja noch unsere Hände und Füße zum Verständigen. Meine Tutoren gaben mir meine Aufgaben aber auf Englisch, damit ich sie richtig verstehe und so gut wie möglich durchführen konnte. Deutsch gabs also gar nicht!

Worin bestanden jetzt meine Aufgaben? Neben alltäglichen Büroaufgaben, wie Tabellenkalkulationen, Stundenplanorganisation, Schriftverkehr kopieren und scannen, das Kassenbuch führen, durfte ich auch am Empfang sitzen, Termine per Telefon koordinieren oder einen Deutsch-Sprach-Kurs leiten.






Heimweh ? - Nein Danke!

Wie schnell vergehen bitte drei Wochen? Da gibt es keine Zeit für Heimweh, denn Valencia hat immer eine Möglichkeit zur Ablenkung geboten. Noch zu Hause habe ich eine Liste geschrieben, was ich unbedingt sehen und erleben möchte. Im Nachhinein glaube ich, dass mir drei Monate nicht gereicht hätten, um diese Liste komplett abzuhaken.

Neben den schönen Strandbesuchen nach Feierabend, gab es Naturparks und Aquarien, die wir besucht haben. Durch Einwohner Valencias haben wir einen geheimen, verlassenen Strand besucht, der unbeschreiblich schön war und einfach nichts im Vergleich zu den touristischen Stränden war. Wir waren auch im Kino, Kakteenpark, im Museum, auf einer Kirmes oder einfach nur durch die schönen Straßen Valencias bummeln. Einfach alles mit unseren Sinnen aufsaugen.




Wer ist eigentlich WIR?

Das kann ich Euch ganz schnell erklären. Es ist nicht der spanische Lover für drei Wochen gewesen, sondern die bis heute feste Freundschaft mit einer Mitbewohnerin, die aus der Nachbarstadt im Heimatland kommt. Selten habe ich es erlebt mit einer Frau auf engstem Raum leben zu können und sich immer zu verstehen, nie anzuzicken und einfach so positiv und vor allem gemeinsam durchs Leben zu gehen. Ohne C. wäre mein Praktikum lange nicht so unvergesslich geworden! Denn die schönsten Erinnerungen habe ich durch sie oder mit ihr erleben dürfen.


KULTUR PUR

Ich wollte Kultur - ich bekam Kultur. Neben traditionellem Essen, wie Paella oder Churros, gab es natürlich noch jede Menge Sangria und Agua de Valencia. Das Wasser Valencias also, starker Alkohol mit viel frischgepresstem Orangensaft. Was neben dem ganzen Essen und Trinken neu war, war die Zeit! Es wurde einfach um 23:00 Uhr zu Abend gegessen und das war für die Einheimischen einfach normal. Die Restaurants waren zu keiner Zeit so voll, wie zu dieser. Anfangs dachte ich nur wie zur Hölle, aber man gewöhnt sich wirklich schnell dran. Vor allem hat man tagsüber in der prallen Sonne auch wirklich kein Appetit ein heißes Hähnchen zu essen, sondern freut sich lieber darauf, es abends in abkühlender Atmosphäre zu genießen.



Tipps für Euch

OFFENHEIT! - Ihr müsst natürlich offen für diese Lebenserfahrung sein. Aber das seid ihr wahrscheinlich, wenn Ihr Euch auf dieses Projekt eingelassen habt. Dazu gehört offen gegenüber der anderen Kultur, der Sprache und den Menschen zu sein. Nur wer so eine Erfahrung wirklich vom Herzen aus machen möchte, wird die andere Kultur von ihrer schönsten Seite erleben dürfen.




VIEL UNTERNEHMEN! - So eine Chance kriegt man im Regelfall kein zweites Mal, deshalb nehmt so viel aus dem Land mit wie es geht. Das gilt nicht nur für Auslandspraktika, sondern lässt sich auch auf alle Reisen verallgemeinern. Besucht so viele schöne Plätze, wie ihr sie nur finden könnt und saugt die ganzen Sehenswürdigkeiten, Gerüche und Unternehmensmöglichkeiten nur so ein.




GEDANKEN! - Macht Euch im Vorfeld bereits Gedanken, was wollt Ihr erleben und was wollt Ihr unbedingt sehen? Ihr habt dann vor Ort ein klares Ziel, mit dem Ihr Eure Freizeit gestalten könnt. Hier gilt: Je mehr, desto besser. Wenn ihr jetzt noch mit den Einheimischen sprecht, könnt ihr schnell an Top-Secret-Plätze gelangen, so wie uns der geheime wunderschöne Strand gezeigt wurde.




NEUES! - Probiert immer Neues aus. Egal wo ihr sein werdet. Vor allem aber kulinarisch. Wer nicht probiert, wird nicht sagen können, ob es einem schmeckt oder nicht. Also steht Euch bei sowas nicht selbst im Weg und steigt auch mal über Eure eigenen Grenzen.

Froschschenkel? - Kein Problem. Die grünste Wurst der Welt? - Mit links. Ich soll dieses durchsichtige flüssige Etwas schlürfen? - Mache ich doch im Schlaf.

Wir Menschen lieben zwar die Gewohnheit, aber mal aus seiner Komfortzone zu kriechen und Neues zu entdecken bringt unheimlich viel Lebenserfahrung mit sich. Man lernt nur dazu.






"Man muss reisen, um zu lernen" - Mark Twain

Nach nur drei Wochen hieß es auch schon "Ende im Gelände" für mich. Wie sagt man so schön, ich flog mit einem lächelnden und einem weinenden Auge zurück nach Deutschland.


Weinend, nicht aufgrund der unzähligen Kakerlaken, die mich in der Zeit begrüßt haben oder der anfänglichen sprachlichen Barriere, sondern, weil ich gerne 1-2 Wochen länger geblieben wäre. Man hatte sich gerade eingelebt und musste auch schon wieder abreisen.


Aber lachend, weil ich die ganzen Eindrücke und Emotionen immer noch nicht richtig verarbeiten konnte. Das war definitiv eine Erfahrung, die ich sofort immer wieder machen würde. Ganz egal welches Land, da ich für jede Kultur offen bin und am liebsten die ganze Welt sehen und kennen lernen würde.


Ich bin sehr dankbar für diese Chance und freue mich so sehr, dass ich Spanien fernab vom Tourismus kennen lernen durfte. Diese Lebenserfahrung ist mit keiner anderen zu vergleichen und ich empfehle sie wirklich jedem von Euch.


Wenn Ihr also überlegt, ob Ihr es machen sollt - MACHTS!


Eure anuschkaa1





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